Decolonize December: Thomas Sankara

#21 Decolonize December

Thomas Isidore Noël Sankara kommt am 21. Dezember 1949 als 3. von 10 Kindern in Yako, Obervolta, dem heutigen Burkina Faso zur Welt.

Man erinnert sich an ihn als Panafrikaner als Revolutionär, Visionär, Präsidenten einen Musiker und einen aufrechten Mann. Freunde beschreiben Thomas Sankara als gefühlvoll, sensibel freundlich, unkompliziert und der Kunst zugewandt. Er war ein charismatischer Visionär, seiner Zeit voraus der seinen Geschwistern in Afrika zeigte das es immer ein Versuch Wert sein muss, Afrika vom Neokolonialismus zu lösen. Sankara war eine Person der Taten und konnte während seiner 4-jährigen Amtszeit als Präsident progressive Reformen umsetzen.
Er teilte große Landbesitztümer unter Kleinfarmer*innen auf und die Getreideproduktion nahm um 75 Prozent zu. Umsetzen konnte er, dass 2,5 Millionen Kinder gegen Gelbfieber, Masern und Gehirnhautentzündung geimpft wurden, zusätzlich konnte der Schulbesuch von sechs auf fast 30 Prozent gesteigert werden. Beeindruckend damals für Burkina Faso, was 1984 durch ihn umbenannt wurde und Heimat der Integren bedeutet, war, dass es damals autark war was mit der gestiegenen Getreideproduktion von 75 Prozent zusammenhing.
Nachdem er die Quelle der Staatsschulden im Kolonialismus registrierte verweigerte Sankara sich Schulden an europäische Länder zu zahlen.
Sankara hat es für alle klar gemacht „Wer dich ernährt, kontrolliert dich auch“ und stellte eindrücklich klar wie die Machtverhältnisse waren, und noch sind. Sein schon damals machtkritischer Ansatz war Frankreich und dem Rest der Welt ein Dorn im Auge. Er pflegte es mit Frankreich in den dekolonialen Diskurs zu gehen und den Imperialismus zu benennen.
Auch gegen die "Entwicklungshilfe" hat er sich ausgesprochen und hatte die Idee, ausbleibende Hilfen durch einen gemeinsamen Anlagenfonds der Entwicklungsländer zu ersetzen.

In einer Rede vom 08 März 1987 sagt er: "Wenn wir den Kampf für die Befreiung der Frau verlieren, brauchen wir nicht zu hoffen, eine umfassende und positive Veränderung unserer Gesellschaft zu erzielen“. Damit zeigte er bereits damals seine globale Lernfähigkeit und seine Vision, einer befreiten dekolonialen Gesellschaft die sich solidarisiert und vom unterdrückenden Patriarchat emanzipiert.

Am 29.07.1987 forderte er die afrikanischen Regierungen vor der Versammlung der OAU (Organisation für Afrikanische Einheit) auf, gemeinsam die Schuldentilgungen zu verweigern, am 15.10.1987 wurde er auf dem Weg zur Sitzung des Nationalen Revolutionsrates ermordet. Es waren die Kolonialmächte, die seinen Mord initiiert haben.

Nun 34 Jahre nach der Ermordung des panafrikanischen Helden Thomas Sankara werden der Ex-Präsident und sein engster Vertrauter Blaise Comaoré, Diendéré und 12 weitere Militärs für den Mord Sankaras und der Entführung seines Leichnams direkt oder indirekt verantwortlich gemacht. Am 11. Oktober begann der Prozess in Ouagadougou vor dem Militärgericht, wo mit einem 20.000 Seiten Dossier an Beweismitteln die Wahrheit aufgedeckt werden soll, auf die seine Frau Miriam Sankara seit Dekaden wartet. Für Burkina Faso, für Afrika, für die Welt wird es ein historischer Prozess. In seinem Mittelpunkt steht eine Person die sich einen Namen für seinen Widerstand gemacht hat. Durch den Prozess ist Sankara und die Revolution heute lebendiger denn je.

Thomas Sankara hat mit seinen Ansätzen und Reden Burkina Faso und die Welt nachhaltig geprägt, und seine Impulse bis heute.

“We must dare to invent the future.”
Thomas Sankara

Source: Video https://www.brut.media/fr/news/une-vie-thomas-sankara-42f240a9-6cc1-4d0c-9457-3acb729136cc

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