Pay Day Africa 2020 in Köln am 22. und 23.8.

Am Samstag, 22.8., und Sonntag, 23.8., findet in Köln das Event "Pay Day Africa 2020" statt. Wir werden mit einem Stand und einem Redebeitrag mit dabei sein, und unser Homie Jamal aus Berlin wird auftreten. Wir freuen uns, euch in Köln zu treffen!

Links zum Pay Day Africa 2020:
https://www.facebook.com/groups/721958701930537
https://www.instagram.com/paydayafrica2020
https://www.gofundme.com/f/welttag-gegen-sklaverei?utm_medium=copy_link&utm_source=customer&utm_campaign=p_na+share-sheet&pc_code=ot_co_dashboard_a&rcid=15c93d36c722485a8f02dd2647505d80

Infos zum Event:

Nun ist es endlich so weit! Das Event findet statt, trotz Corona!

Anlässlich des INTERNATIONALEN TAGES DER ERINNERUNG AN SKLAVENHANDEL UND DESSEN ABSCHAFFUNG - auch WELTTAG GEGEN SKLAVENHANDEL genannt, organisiert das Bündnis ‚Pay Day Africa‘ ein historisch wichtiges,
gesellschaftspolitisches Non-Profit-Event in Köln vom Samstag, 22. bis Sonntag, 23. August, 2020.

Titel des Events: PAY DAY AFRICA 2020 (zu Deutsch: ZAHLTAG AFRIKA 2020)
Der Veranstalter ist das BÜNDNIS PAY DAY AFRICA, ein Bündnis diverser afrikanischer und nichtafrikanischer Vereine, Initiativen, Aktivist*innen und Künstler*innen quer durch die Republik: Africa Committee Cologne (ein Bündnis Kölner Aktivist*innen und
Künstler*innen aus Afrika), Mutualité Bosangani e.V., United Africa Germany, African/Black Community Berlin, Jàppoo NRW e.V., Oury Jalloh Initiative, und vielen mehr.

Zentrale Anliegen dieses Events sind: die Ehrung aller Opfer des Transatlantischen Sklavenhandels und die Schaffung des allgemeinen Bewusstseins für die Sklaverei - die bekanntlich als das abscheulichste Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt. Doch noch wichtiger ist, auch Gerechtigkeit in Form der längst überfälligen Reparationen zu fordern.

Das zweitägige Event bietet ein buntes Programm von Aktivitäten, die von feierlicher Mahnwache, multimedialer Podiumsdiskussion, Poetry Slam, Lesungen, Live-Musik, Info-Points, Getränken bis hin zu Live-Graffiti-Acts usw. reichen.

PROGRAMM (Kurzfassung):
** Details zu den einzelnen Aktivitäten werden hier und über anderen Medien publikgemacht und regelmässig aktualisiert

SAMSTAG, 22. AUGUST, 2020
Uhrzeit: 13 bis 21 Uhr
Einlass: 12 Uhr / Beginn:
Location: Köln, Deutzer Wert am Rheinufer
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Aktivitäten:
Redebeiträge / Lesungen / Poetry / Infopoints
Live-Musik (über 17 coole und talentierte Acts) / Dance
Podiumsdiskussion [17 bis 19 Uhr]:

Die zweistündige multimediale Podiumsdiskussion wird auch live über diverse Radiosender bundesweit und via YouTube und Facebook gestreamt.
** Künsterinfos, sowie Informationen über Redner*innen, Dichter*innen, Erzähler*innen, Podiumsteilnehmer*innen und über unsere Medienpartner können unseren täglichen NEWSLETTER entnommen werden
Alle Künstler*innen und viele Mitwirkenden haben auf ihre berechtigten Gagen und Honorare verzichtet.


SONNTAG, 23. AUGUST, 2020
Uhrzeit: 14 bis 18 Uhr
Location: Köln, Neumarkt
[https://www.google.com/search?q=neumarkt+k%C3%B6ln&npsic=0&rflfq=1&rlha=0
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Aktivitäten:
Stille Mahnwache + Graffiti-Acts

 

CORONA-HINWEISE (bitte beachten!):

Aufgrund der sich ändernden und unsicheren Lage der Coronavirus-Pandemie,
behalten sich die Organisator*innen das Recht vor, die Teilnehmer*innen-Zahl der
jeweiligen Aktivitäten zu beschränken und bestimmte Hygienemaßnahmen zu
ergreifen, wie es in Gesetzen, Vorschriften und nach gesundem Menschenverstand
vorgesehen ist.

In diesem Zusammenhang arbeiten wir sowohl mit den Ordnungs- und
Gesundheitsämtern als auch mit der Polizei, den Rettungsdiensten und privaten
Ordner*innen zusammen.

Folgende Hygienemassnahmen sind geplant, wie es in Gesetzen, Vorschriften
vorgesehen ist, aber auch gemäss gesunden Menschenverstands:

Corona-bedingt behalten wir uns das Recht vor, die Teilnehmer*innen-Zahl der
jeweiligen Aktivitäten zu beschränken,
Alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem o. g. Event finden in einem durch
Absperrgitter umzäunten Bereichen statt,
Die Kundgebung ist zwar für alle eintrittsfrei zugänglich, es wird jedoch
Einlasskontrollen geben, um die Einhaltung der Corona-Vorschriften
festzustellen bzw. zu forcieren.
Nur Teilnehmende mit Mund-Nasen-Schutzmasken werden reingelassen. Pay
Day Africa-Masken sind gegen Zahlung eines kleinen solidarischen Beitrags
(kein Kommerz!) direkt vor Ort erhältlich,
Alle Teilnehmenden werden beim Einlass registriert (Name, Adresse,
Telefonnummer, Email-Adresse, Zeit des Betretens und des Verlassens). Zweck
dieser behördlichen Vorschrift ist die Nachverfolgung möglicher Infektionsketten
1,5m-Corona-Abstand ist auf jeden Fall einzuhalten
Desinfektionsmittel werden in den Ein- und Ausgangsbereichen kostenfrei zur
Verfügung gestellt werden.
Leider wird es keien Essenstand geben, dafür aber einen Getränke-Stand der
Crew von Nachtigall (Köln-Ehrenfeld), selbst Teil des Bündnisses Pay Day Africa


4. HINTERGRUND

Das Bündnis Pay Day Africa 2020 hat sich kurzfristig entschieden, dieses Event doch an diesen historisch wichtigen Tagen zu machen, trotz der Corona-Pandemie. Denn: wir hatten bereits Anfang des Jahres die Entscheidung getroffen, die Veranstaltung an den genannten Tagen durchzuführen. Dann kam Corona! Aufgrund der gelockerten Corona-Beschränkungen, sind wir nun in der Lage, eine solche Veranstaltung zu machen, selbstverständlich unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Regelungen.

Die geplante Veranstaltung wird zugegebenermaßen insbesondere durch den Mord an dem Schwarzen US-Amerikaner, George Floyd, angeheizt, aber auch durch die daraus  resultierte massive Debatten über Sklaverei, Kolonialismus, Koloniale Kontinuität und
systemischen Rassismus.

Der Mord an dem Schwarz-Amerikaner George Floyd am 25. Mai 2020 durch vier Weißen Polizisten in Minneapolis (USA) hat nicht nur massive Debatten über systemischen Rassismus in den USA und Europa angeheizt, sondern auch die offenen Wunden der Sklaverei und die grausame und ausbeuterische koloniale Vergangenheit und ihre Kontinuität wieder ans Licht gebracht - ausgerechnet am 25. Mai, am AfrikaBefreiungstag (African Liberation Day)

Es war der Aufstand gegen die europäische Sklavenwirtschaft durch afrikanische Sklaven in Saint-Domingue (heute Haiti) in der Nacht vom 22. auf den 23. August 1791, der den Weg für die Abschaffung des Transatlantischen Sklavenhandels ebnete.
Dem zufolge erklärte die UNESCO 1997 den 23. August eines jeden Jahres zum INTERNATIONALEN TAG DER ERINNERUNG AN SKLAVENHANDEL UND DESSEN ABSCHAFFUNG - auch WELTTAG GEGEN SKLAVENHANDEL genannt
Bevor die Europäer*innen kamen, waren die Araber (fast alle männlich!) längst da: der Trans-Sahara-Sklavenhandel. Schätzungsweise wurden bereits bis zu 17 Millionen Afrikaner*innen in die arabische Sklaverei verkauft. Dann kamen die Europäer*innen,
übernahmen die Sklavenhandelsstrukturen der Araber in Afrika und bauten diese aus.

Ungefähr so könnte man die Entstehung des Transatlantischen Sklavenhandels der Europäer*innen mit wenigen Worten erklären. Also, vor dem Transatlantischen Sklavenhandel, gab es den Trans-Sahara-Sklavenhandel, der heute in verschiedenen Formen ungehindert fortgesetzt wird. Vor 576 Jahren (1444) fand in Lagos, Portugal, die erste öffentliche Ausstellung und der Verkauf afrikanischer Sklaven statt. 1518 begann die erste direkte Verschiffung afrikanischer Sklaven nach Amerika. Die Sklavenhandel-Überseereise des Briten, John Hawkins, im Jahre 1562 markierten den Beginn des Transatlantischen Sklavenhandels in Großbritannien. Portugal und Großbritannien kontrollierten nicht weniger als 70 % der afrikanischen Sklaven, die nach Amerika verschifft wurden. Zwischen 1640 und 1807 wurde Großbritannien jedoch zum größten und mächtigsten Sklavenhändler der
Welt.

1833 verabschiedete das britische Parlament den historischen ‚Slavery Abolition Act‘ (Gesetz über das Verbot des Sklavenhandels), das die Sklaverei in den meisten Kolonien des Britischen Empires abschaffte. Das Gesetz trat am 1. August 1834 in Kraft. Durch dieses Verbot regte sich bei Sklaven- und Plantagenbesitzern zunächst massiver Widerstand. So wurde eine Vereinbarung getroffen, um die Sklavenbesitzer zu entschädigen, die selbst an dem schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der gesamten Geschichte der Menschheit beteiligt waren: der Transatlantische Sklavenhandel.

Um das Entschädigungspaket für Sklavenhändler und Sklavenhalter in Höhe von 20 Millionen Pfund zu finanzieren, erhielt Großbritannien einen Kredit in Höhe von 15 Millionen Pfund von zwei der damals berühmtesten Banker Europas, Nathan Mayer
Rothschild und Moses Montefiore: 5 Million Pfund stammte aus Eigenmitteln der britischen Regierung. Es ist wichtig, zu erwähnen, dass dieser Kredit einer der größten Kredite ist, die Großbritannien je aufgenommen hat; erst 2015 zahlte Großbritannien endlich diesen Kredit ab. Das Gesamtvolumen des o. g. Entschädigungspakets machte etwa 40 % der gesamten Staatseinnahmen und 5 % des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus, etwa 145 bis 300 Milliarden Pfund, gemessen an heutigem Geldwert.

Kein einziger Pfennig wurde als Entschädigung an die Versklavten, an ihre Nachkommen oder/ und an Afrika ausgezahlt. Um der offenen Wunde noch Salz drauf zu streuen, halfen die Versklavten und ihre Nachkommen, die im Vereinigten Königreich und in anderen Ländern des gesamten Commonwealths lebten, direkt oder indirekt mit, den Kredit zurückzuzahlen. Dies geschah in Form von direkten Steuerzahlungen im Vereinigten Königreich, Kolonialsteuern sowie kolonialen Beuten von menschlichen und natürlichen Ressourcen und Schätzen. Aufgrund der oben dargelegten Hintergründe bzw. Umstände, hat das BÜNDNIS PAY DAY AFRICA beschlossen, diese historisch wichtige Veranstaltung in der Domstadt durchzuführen, trotz Corona.

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