Solidargemeinschaft & Community

Internationale Kooperation jenseits von Blockpolitik [Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen, Streichung Entwicklungshilfe, Kooperationen und Austausch auf Augenhöhe, Generationenverbindung zwischen allen Altersgruppen - Globale zivilgesellschaftliche Vernetzung

Die Diplomatie, die aktuell die bilateralen und multilateralen internationalen Beziehungen gestaltet, trägt dem tatsächlichen Bedarf an transkontinentaler und transkultureller Kommunikation und Austausch nicht Rechnung. Das zeigt sich mehr als deutlich an den vielen Krisen, Konflikten und Blockbildungen. Gemessen an den neuen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, um uns so intensiv und breit zu vernetzen, wie nie zuvor, bleiben wir weit hinter dem zurück, was richtig ist und nötig ist. Alles, was auf Regierungsebene & NGO-Ebene passiert, reicht nicht aus bzw. ist in der jetzigen Form sogar Ausdruck weißer Vorherrschaft und kolonialer Kontinuität und Hegemonie. Die Verbindungen dürfen nicht überwiegend auf der politischen und wirtschaftlichen Ebene bleiben, sondern müssen überwiegend auf der zivilgesellschaftlichen kulturellen und künstlerischen Ebene passieren.

Für effektive, solidarische zivilgesellschaftliche Vernetzung braucht es eine Institutionalisierung dieser Vernetzungen mit enormen finanziellen Ressourcen, um Völker, Regionen, Länder, Kontinente so eng zu vernetzen, dass die Idee von Grenzen zwischen uns immer mehr Bedeutung verliert und in frage gestellt wird.

Der Bildungsbereich sollte bspw. gemeinsame transkontinentale Klassen/Kurse/Seminare als regelmäßige Teile aller Ausbildungen beinhalten.

Internationale Politik ist vor allem von Blockpolitik gekennzeichnet und von der Hierarchisierung von Ländern entlang militärischer und/oder wirtschaftlicher Bedeutung aka Macht und Größe. Es werden Drohkulissen aufgebaut und Feindbilder kultiviert und die kolonialen Dominanzverhältnisse zu unterbrechen, ist nur China gelungen, welches aber das kapitalistische und koloniale Spiel mitzuspielen scheint. Anstelle der destruktiven Abschottungen und nationalen Konstrukte und Grenzregime soll intensive globale Mediation, Kooperation und Austausch und Wissenstransfer treten! Der „urbane“ Geist ist im Sinne dieser intensiven, globalen und konstruktiven und vor allem zivilgesellschaftlichen Vernetzung zu verstehen – Durch die Vernetzung rücken wir näher zusammen und die Selbstverständlichkeit unterschiedlicher Identitäten und verschiedener Lebensentwürfe funktioniert überall und über alle Grenzen und kulturellen Räume hinweg. Wir lernen, innere Werte zu fokussieren und zu priorisieren, anstelle materieller und äußerlicher Faktoren.

Wir lernen, dass die vielen Aspekte unserer Identitäten als Menschen uns zwar unterscheiden, dass wir aber darin gleich sind, dass wir alle eine Vielzahl von Aspekten unserer Identität haben und niemand nur aus einem hervorgehobenen Aspekt von Identität besteht, die das gesamte Wesen bestimmt und dominiert – wenn wir denn alle dieselben Möglichkeiten haben und bekommen, unsere Persönlichkeiten und Identitäten zu entfalten und zu entwickeln.

Die Verbindung, die unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kulturen vernetzt, soll auch Generationen miteinander verbinden und die sehr kapitalistische und unwürdige Unterbringung von alten Menschen (was auch immer „alt“ bedeutet) in abgelegenen Senioren- und Pflegeheimen rückgängig machen. Die Normalisierung der Verlegung alter Menschen aus den Familien hinaus in Sammelunterkünfte nur für alte und gebrechliche Menschen ist bereits vollzogen, diese Praxis ist in Deutschland schon akzeptiert und wird seit langem betrieben. Und das Narrativ des „zur Last fallens“ in einer Welt, in der die jüngeren arbeiten müssen und „nicht den Nerv haben“, danach noch Eltern oder Großeltern zu pflegen, ist etabliert. Dass es aber zu entwürdigenden Zuständen und entmündigenden Situationen führt, die wiederum Krankheiten und Altersschwächen verstärken, sollte die Organisation der Pflege und der Betreuung – insofern sie überhaupt nötig sind – dezentral und familiennah bzw. in der Familie bzw Nachbarschaft ermöglicht werden. So können auch alte Menschen weiter Anteil nehmen, ihre Erfahrungen teilen und Teil einer solidarischen Community sein. Statt räumliche oder personelle Engpässe mit Alters- und Pflegeheimen zu beantworten, sollten moderne Technologien und Möglichkeiten genutzt werden und pflegende Personen angemessen entlohnt werden für ihre Leistungen. Dieser Sektor braucht eine Aufwertung und deutlich mehr Ansehen und Würdigung, als er aktuell bekommt.

Ein zentraler Punkt unserer Politik ist die Forderung nach Reparationen für die Verbrechen und Plünderungen durch Versklavung und Kolonialismus. Mehr dazu steht auch unter Reparationen weiter oben. Hier ist der Punkt wichtig, weil die Etablierung von Reparationen für die Entwicklung einer globalen solidarischen Community, in der Perspektiven gleichberechtigt nebeneinander stehen, unabdingbar ist. Die aktuelle Praxis der Entwicklungszusammenarbeit, die vor allem eine verdeckte Promotion für die europäische Wirtschaftsförderung ist, indem Märkte für europäische (billig)Produkte aggressiv erschlossen werden, muss eingestellt werden, bzw. von einem Reparations-System abgelöst werden.