Auf dem Foto von oben links nach rechts: Raphael Moussa Hillebrand, Nicole (Niki) Drakos, Jamal-Yoba Kamano, Wilma Nyari, Florina (Edwin) Greve, Marie Tornow, Fabian Blume, Tausi Neumann, Ibrahim Al-Wattar, Benjamin Frank Andreas Beck, Achim (Waseem) Seger.

Willkommen bei der Briefwahl Berlin von Die Urbane. Eine HipHop Partei.

Hier könnt Ihr Euch das Video mit den Vorstellungen anschauen.

Hinweis.

Benjamin war zur Vorstellungsrunde leider verhindert, deshalb hier schriftliche, seine Vorstellung:

Mein Name ist Benjamin Frank Andreas Beck.

Geboren bin ich in Süddeutschland, lebe aber seit 2005 in Berlin. Ich bin 41 Jahre alt.

Ich arbeite als Make Up Artist für Shows, Videos, Mode, sonstige Gelegenheiten und habe auch eine Ausbildung als Erzieher.

Aktivistisch bin ich vor allem engagiert für die queere Community. In einer Facebook Gruppe teile ich Informationen rund um queere Lebensrealitäten, positives wie negatives, politisches, gesellschaftliches und informatives.

Ich definiere mich selber als biracial, bin der Sohn eines Schwarzen Vaters und einer weißen Mutter, ich definiere mich auch als non binary, als queer. Würde aber auch sagen, dass Positionierung für mich bisher nicht funktioniert hat als klares Konzept, in dem ich mich eindeutig zuordnen kann. Das hat auch damit zu tun, wie meine Umgebung mich wahrnimmt, auch darin ist keine Eindeutigkeit. Ich bezeichne mich selber oft als Remix.

Mich beschäftigt auch besonders die Intersektionalität von Diskriminierung. Für die Überschneidung von Gender non Konformität und Rassifizierung, für die ich auch stehe, gibt es noch nicht genug Bewusstsein. Sowohl gibt es innerhalb von BIPOC Kontexten Diskriminierung gegen LGBTIQ, und ebenfalls gibt es Rassismus auch innerhalb queerer Kontexte.

Das beides zusammen zu denken, dafür immer mehr Bewusstsein zu wecken, das ist ein wichtiges iel für mich.

Ich verbinde das mit der HipHop Kultur, mit der ich mich auch ganz stark identifiziere. Starre Gendernormen, wie sie innerhalb der Kultur besonders dominant erscheinen, möchte ich einerseits aufbrechen. Andererseits will ich auch das Klischee aufbrechen, dass vermeintlich HipHop im Wesen homophob, queerfeindlich und toxisch cis männlich sei.

Es kann hergeleitet werden, wieso Männlichkeit im HipHop so dargestellt wird und reproduziert wird, es kann auch dekonstruiert werden. Aber die Kultur beruht nicht darauf und wenn ihr toxische Männlichkeit oder starre Genderkonzepte entzogen werden, bricht HipHop nicht zusammen, im Gegenteil! Die Kultur wird dann zu ihrer vollen Entfaltung kommen und ihr komplettes revolutionäres Potential entfalten, wenn wir all diese Perspektiven innerhalb der HipHop Kultur zusammen bringen können.

Deswegen ist die Urbane die richtige Plattform für mich, weil ich genau an dieser Schnittstelle stehe. Ich möchte mich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass queere BIPOC Lebensrealitäten selbstverständlich werden und dass unsere Leben nicht dadurch schlechter gestellt sein oder am Rand stattfinden müssen.

Das binäre Geschlechtermodell existiert im Grunde nicht – auch nicht biologisch-medizinisch (s. bspw. Biologe Heiz Jürgen Voß) - Genetisch, hormonell, anatomisch, soziologisch, psychologisch ist es ein Spektrum. Geschlechtsidentität in der Kombination dieser Ausprägungen sind vielfältig oder fluid

Vor allem die entwürdigenden Beweise, die verlangt werden, um „nicht-konforme“ Geschlechtsidentität oder Sexualität nachzuweisen – auch bei Geflüchteten, die auf dieser Grundlage verfolgt sind und hier Asyl suchen – müssen eingestellt werden.

Die Pathologisierung von nicht cis-heteronormativen Identitäten und Körpern muss komplett eingestellt werden, insbesondere für Trans- und Inter*personen.

Verbot von geschlechtsbestimmenden und zuweisenden Massnahmen bei der Geburt von Kindern.

Prinzip des informed consent & Betroffenenkontrollierte Forschung

UN Resolution 2011 umsetzen - Menschenrechte explizit für LSBTIQ

Geschlechtsangleichung als Kassenleistung – unabhängig von medizinischer Indikation, bzw die psychische Belastung der Abweichung der Identität von der körperlich manifestierten, kann die Indikation sein.

Die sinnvolle Inklusion von nicht cis hetero Identitäten in Sprachkonzepte und Schriftbilder – entwickelt von Betroffenen.

Hierzu verbindliche, einfache und be_hindertengerechte Lösungen entwickeln

Aufnahme des Dirkriminierungsschutzes queerer Identitäten ins Grundgesetz

Aufnahme des Diskriminierungsschutzes auf der Basis mehrfacher sich überschneidender Merkmale/Identitäten ins Grundgesetz

Yogyakarta Prinzipien „each persons deeply felt internal and individual experience of gender, which may or may not correspond with the sex assigned at birth, including the personal sense of the body and other expressions of gender, such as dress, speech and mannerisms.”